Reiseseite von Martina & Daniel

Woraus besteht der Mensch? Aus Körper, Seele und Pass

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Astronavigation

16. April 2011 · Keine Kommentare

von Daniel

Kurz nach Neujahr startete am 4. Januar der Kurs Astronavigation. An 13 Kursabenden vermittelte Kurt in einfacher und praxisorientierter Weise die Geheimnisse der Navigation nach Sonne, Mond, Planeten und Fixsternen. Die Theorie wurde an den ersten Abenden nur soweit behandelt, um ein Grundverständnis über die Astronavigation zu erhalten. Im Vordergrund stand immer die Arbeit mit dem Nautical Almanac und den Ephimeridentafeln. In vielen praktischen Beispielen wurden die verschiedenen Möglichkeiten einer Positionsbestimmung ohne elektronische Hilfsmittel erläutert
und geübt:

  • Mittagsbreite und Mittagslänge durch Sonnenstandmessungen
  • Sonnenstandlinie und Mittagsbreite mit und ohne Versegelung
  • Sonnenstandlinien mit Versegelung
  • Sonnen- und Mondstandlinie mit und ohne Versegelung
  • Planetenstandlinien mit und ohne Polarisbreite
  • Standlinien von Fixsternen

Schnell stellte sich heraus, dass die Schwierigkeit in der Anwendung nicht die Materie selbst ist, sondern die Problematik in den vielen möglichen Fehlerquellen liegt. Wie schnell liest man einen falschen Wert aus den Tafeln heraus, weil man um eine Spalte oder Zeile verrutscht ist oder wie rasch addiert man zwei Zahlen falsch, weil man ein Vorzeichen übersehen hat. Hat man vermeintlich alles richtig gerechnet, lauern viele weitere Fehlermöglichkeiten beim zeichnen des Plotting Sheets. Hier kann man nochmals unzählige Mess- und Zeichnungsfehler machen. Jedenfalls waren im Vergleich die Fehlermöglichkeiten bei den Gezeitenberechnungen bei der Prüfung zum Hochseeschein sehr gering. Meist wirken sich aber Fehler derart gravierend aus, dass man bei sorgfältiger bisheriger Koppelung der eigenen Position einen Fehler erkennen sollte, ausser man glaubt seiner Rechnung, man liege kurz vor Barbados, obwohl man gestern die Galapagos verlassen hat.

Den Abschluss des Kurses bildete eine fünfstündige Prüfung an welcher fünf Aufgaben gelöst werden mussten. Ich schaffte es alle Rechen- und Zeichenfehler zu vermeiden und konnte alle Aufgaben korrekt innerhalb einer Abweichung des Resultates von drei Seemeilen lösen.

Wie überall liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Übung und der Anwendung des Gelernten. Nur durch eine regelmässige Anwendung kann die erforderliche Sicherheit erlangt werden, den unwahrscheinlichen Fall eines gänzlichen Ausfalles der satellitengestützten Positionsbestimmung schadlos zu überstehen. Ich bin gespannt auf die Genauigkeit der Berechnung und Zeichnung meiner ersten Positionsbestimmung nach den Gestirnen.

Einfaches Beispiel aus dem Kurs: Berechnung einer morgendlichen Sonnenstandlinie und der Mittagsbreite; Bestimmung der Versegelung zur Mittagsbreite mit Zeichnung des Fix.

Tags: Projekt